80% unserer Schauspielschüler*innen bezeichnen sich selbst als BIPoC (People of Color). Diese Zahl ist wichtig für unsere Arbeit, weil durch sie ein Safe Space geschaffen wird. Das Erlernen von Schauspiel geschieht vor allem durch emotionale Offenheit, eine Bereitschaft, sich an einem sicheren Ort zu öffnen und Gefühle zu zeigen.
BIPoC hat dabei nichts mit Nationaliät, Herkunft oder Sprache zu tun. Wir freuen uns über viele unterschiedliche Sprachen und können in den Szenen gut damit umgehen. Unsere hauptsächliche Spielsprache ist deutsch.
Was dahinter steckt:
Im Deutschen Film gibt es viele Bemühungen, Drehbücher und Besetzung diverser zu gestalten. Leider fehlen uns hierfür Nachwuchs-Schauspieler*innen. Es gibt eine große Hemmschwelle für viele PoC – Jugendliche, sich an den existierenden Jugendtheatern und Schauspielschulen zu bewerben und damit sichtbar zu werden. In Ostdeutschland ist die Einwanderunsgesellschaft noch jung, deswegen sind viele PoCs noch in der ersten oder zweiten Einwanderer-Generation. Diese Generationen sind oft von Unsicherheit und Überlebenswillen geprägt. Geld verdienen und Sicherheit für die Familie sind wichtige Werte. Da ist nicht viel Platz für Spiel und Kreativität. Auch deshalb ist der Schritt, dem eigenen Wunsch nachzugehen und sich auf einer Schauspielschule zu bewerben, viel schwieriger.